Top 8 häufige Missverständnisse bei der WordPress Seitenladezeit-Optimierung

Top 8 häufige Missverständnisse bei der WordPress Seitenladezeit-Optimierung

Contents

1. Pagespeed Lab Scores sind irrelevant: Ein weit verbreiteter Irrglaube

Die Behauptung, Google Pagespeed Insights Lab-Scores seien irrelevant, ist ein weit verbreiteter Irrtum. Im Gegenteil: Diese Scores sind die Metriken, auf die du bei der Optimierung hinarbeitest. Klar, jeder Geschwindigkeitstest misst nur „synthetische“ Labordaten, simuliert unter kontrollierten Bedingungen. Es wird eine simulierte Version eines Low-End-Smartphones mit schwacher Hardware und bandbreitenbeschränkter Verbindung verwendet. Der Test simuliert ein durchschnittliches „Worst-Case-Szenario“ beim Laden einer Website.

Innerhalb dieses Kontextes sind diese Scores jedoch sehr präzise. Verbesserungen deiner Lab-Scores durch Optimierung führen direkt zu Verbesserungen der realen Performance. Denk dran: Der Test simuliert die Erfahrung eines Nutzers mit einer schlechten Internetverbindung und einem älteren Gerät – die größte Hürde, die du mit deiner Optimierung meistern musst. Wenn du hier gute Ergebnisse erzielst, wird die Website auch für Nutzer mit besseren Verbindungen und neueren Geräten schnell laden.

Mein Tipp: Konzentriere dich auf die Verbesserung der einzelnen Metriken, die in den Pagespeed Insights Scores einfließen. Arbeite an der Reduzierung der Ladezeiten, der Optimierung von Bildern und der Verbesserung der Gesamtstruktur deiner Website. Ein hoher Gesamtscore ist die logische Konsequenz dieser Optimierungen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass der Gesamtscore zwar ein gutes Gesamtbild liefert, aber die einzelnen Komponenten (z.B. Largest Contentful Paint (LCP), First Input Delay (FID), Cumulative Layout Shift (CLS)) aussagekräftiger sind. Diese liefern detaillierte Einblicke in die Performance und helfen, gezielte Optimierungen durchzuführen.

Mein Geheimtipp: Verfolge deine Fortschritte über einen längeren Zeitraum. Dokumentiere deine Änderungen und beobachte, wie sich die einzelnen Metriken und der Gesamtscore entwickeln. Das hilft dir, die effektivsten Optimierungsmaßnahmen zu identifizieren und deine Strategie anzupassen.

 

2. „Page Builder sind per se langsam und unbrauchbar“: Die Wahrheit über Page Builder und Performance

Die Aussage, Page Builder seien grundsätzlich langsam und für performante Websites ungeeignet, ist eine stark vereinfachte Darstellung. Die Wahrheit ist differenzierter: Jeder Page Builder, egal ob Elementor, Oxygen, Bricks oder ein anderer, kann langsam sein – ohne Optimierung. Der Grund liegt nicht am Page Builder selbst, sondern in der Art und Weise, wie er verwendet wird.

Oxygen und Bricks sind beispielsweise von Haus aus recht gut optimiert. Platziert man aber große Bilder „above the fold“ (also dem sichtbaren Bereich ohne Scrollen), leiden LCP (Largest Contentful Paint) und Speed Index trotzdem. Das bedeutet: Auch die besten Page-Builder benötigen Optimierung.

Caching (sowohl Server- als auch WordPress-Level), CSS-Optimierung und Datenbank-Caching sind unabdingbar, um mit einem Page-Builder eine performante Website zu erstellen. Das gilt für alle Page Builder, inklusive Oxygen und Bricks.

Nach der Optimierung kann sogar ein schlecht programmierter Page Builder problemlos Scores über 90 im Mobile Pagespeed Insights Test erreichen. Der Schlüssel liegt also in der gezielten Optimierung, nicht im Verzicht auf Page Builder.

Mein Tipp: Konzentriere dich auf die Optimierung der einzelnen Komponenten. Dazu gehört die Komprimierung und Optimierung von Bildern, die Reduzierung der HTTP-Requests und die Minimierung von CSS und JavaScript. Die Verwendung eines Caching-Plugins auf WordPress-Ebene, in Kombination mit Server-Caching, ist dabei essenziell.

 

3. „Server-seitiges Caching ersetzt WordPress Caching Plugins“: Die komplementäre Wirkung von Server- und WordPress-Caching

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass Server-Level-Caching WordPress-Caching-Plugins überflüssig macht. Das Gegenteil ist der Fall: Beide arbeiten idealerweise zusammen und ergänzen sich, um maximale Performance zu erreichen. Sie bilden zusammen ein mehrstufiges Caching-System.

Workflow und Interaktion

Schauen wir uns den Ablauf einer Seitenanfrage genauer an:

  1. Anfrage: Ein Nutzer ruft eine Seite auf. Die Anfrage trifft zuerst auf den Webserver (z.B. Nginx, Apache).
  2. Server-Level-Caching (erste Ebene): Der Server prüft, ob er eine gecachte Version der Seite in seinem Cache (z.B. Varnish, Nginx FastCGI) hat. Ist dies der Fall (Cache-Hit), wird die Seite direkt vom Server ausgeliefert – extrem schnell.
  3. Server-Level-Caching (Cache-Miss): Wenn die Seite nicht im Server-Cache vorhanden ist (Cache-Miss), leitet der Server die Anfrage an WordPress weiter.
  4. WordPress-Level-Caching (zweite Ebene): Das WordPress Caching Plugin (z.B. Flyingpress, W3 Total Cache, WP Rocket, LiteSpeed Cache) überprüft nun, ob es eine gecachte HTML-Version der Seite hat. Wenn ja (Cache-Hit), liefert es diese aus.
  5. Dynamische Generierung (WordPress-Level-Cache-Miss): Existiert keine gecachte Version (Cache-Miss), generiert WordPress die Seite dynamisch. Das Plugin speichert die generierte HTML-Seite anschließend für zukünftige Anfragen.
  6. Rückgabe an den Server: Die generierte (oder aus dem WordPress-Cache geholte) HTML-Seite wird an den Webserver zurückgesendet.
  7. Server-Level-Caching (Speicherung): Der Webserver speichert die erhaltene HTML-Seite in seinem Cache für schnellere Auslieferung bei zukünftigen Anfragen.

Caching-Schichten im Detail

Hier eine Zusammenfassung der Interaktion:

  • Server-Level-Cache: Die erste Verteidigungslinie. Liefert statisches HTML extrem schnell aus, ohne WordPress oder PHP zu belasten.
  • WordPress-Level-Cache: Die zweite Ebene. Springt ein, wenn der Server-Cache einen Fehlschlag hat und liefert eine gecachte HTML-Version aus WordPress, ohne die Seite dynamisch neu zu generieren.

Durch die Kombination beider Caching-Ebenen entsteht ein leistungsstarkes, mehrstufiges System.

Warum WordPress Caching Plugins unerlässlich sind

Auch mit Server-Level-Caching sind WordPress Caching Plugins wichtig:

  • Optimierte HTML-Generierung: Plugins entfernen unnötige Zeichen, Kommentare und Leerzeichen aus dem HTML, wodurch die Dateigröße reduziert wird.
  • Granulare Kontrolle: Plugins ermöglichen präzisere Steuerung des Caching-Verhaltens, z.B. für angemeldete Benutzer oder spezielle Seiten.
  • Reduzierte Backend-Last: Weniger Datenbankabfragen und PHP-Ausführungen bedeuten schnellere Antwortzeiten.
  • Verbessertes TTFB: Schnellere erste Antwort vom Server.
  • Cache Warming: Wichtige Seiten können vorab gecached werden, um stets schnelle Ladezeiten zu gewährleisten.

Beispiel: Selbst mit aktivem Server-Caching kann ein WordPress-Caching-Plugin die Performance deutlich verbessern, da es die HTML-Generierung optimiert und zusätzliche Optimierungen wie Minifizierung von CSS/JS und Bildkompression vornimmt.

Mein Tipp: Setze sowohl Server-Level-Caching als auch ein WordPress Caching Plugin ein. Das ist die effektivste Strategie für optimale Pagespeed-Ergebnisse. Probiere verschiedene Plugins aus (z.B. Flyingpress, W3 Total Cache, WP Rocket, LiteSpeed Cache) und finde das für deine Bedürfnisse beste.

 

4. Ein aufgeblähter DOM schadet der Performance: Die Wahrheit über DOM-Größe und Seitengewicht

Die Aussage, ein großer DOM (Document Object Model) schade immer der Performance, ist vereinfacht. Richtiger ist: Ein aufgeblähter DOM in Kombination mit einer großen HTML-Dateigröße beeinträchtigt die Geschwindigkeit deutlich. Ein großer DOM kann bei geringem Seitengewicht durchaus ohne nennenswerte Auswirkungen bleiben.

Page Builder wie Elementor erzeugen oft viele DOM-Elemente. Das erschwert zwar das gezielte Styling mit CSS, wirkt sich nach Optimierung aber oft weniger stark auf die Performance aus als oft angenommen. Der entscheidende Faktor bleibt das Gesamtgewicht der Seite (HTML, CSS, JavaScript, Bilder).

Ideal ist ein DOM mit unter 1000 Elementen. Oberhalb dieses Wertes sinkt die Geschwindigkeit nur minimal. Eine Seite mit 1500 oder sogar 2000 Elementen kann schnell laden, wenn die HTML-Datei klein ist. Erst über 2000 Elementen werden die Geschwindigkeitsverluste spürbar (aber immer noch relativ gering), selbst bei kleinem Seitengewicht.

Zusammenhang DOM-Größe und HTML-Gewicht:

  • Geringe HTML-Größe, großer DOM: Relativ geringe Auswirkungen auf die Geschwindigkeit. Die Browser müssen viele Elemente verarbeiten, aber die Datenmenge ist klein.
  • Große HTML-Größe, geringer DOM: Starke Auswirkungen auf die Geschwindigkeit. Wenige Elemente, aber viel Datenvolumen zum Laden.
  • Große HTML-Größe, großer DOM: Die schlechteste Kombination. Beide Faktoren wirken sich negativ aus.

Wie man einen aufgeblähten DOM angeht:

  1. Optimierung des Page Builders: Viele Page Builder bieten Optimierungsoptionen. Nutze diese um CSS und Javascript zu reduzieren.
  2. Code-Bereinigung: Entferne unnötigen Code und überflüssige Elemente. Weniger Elemente bedeuten einen kleineren DOM.
  3. Bildoptimierung: Komprimiere und optimiere Bilder. Große Bilder erhöhen nicht nur die HTML-Größe, sondern auch die Ladezeit.
  4. Caching: Sowohl Server- als auch WordPress-Caching (Plugins wie Flyingpress, W3 Total Cache, WP Rocket, LiteSpeed Cache) reduzieren die Anzahl der dynamischen Generierungen.
  5. Lazy Loading: Lade Bilder erst, wenn sie im sichtbaren Bereich erscheinen. Das verbessert die LCP (Largest Contentful Paint).
  6. CSS-Optimierung: Minifiziere und komprimiere CSS-Dateien. Große CSS-Dateien können die Ladezeit verlängern.
  7. JavaScript-Optimierung: Minifiziere und komprimiere JavaScript-Dateien. Viele große JavaScript-Dateien können die Seitenladezeit verlängern und zu einer hohen Blocking Time führen.
  8. Verwendung von performanten Themes und Plugins: Achte auf die Qualität deiner Themes und Plugins.

Mein Tipp: Analysiere deinen DOM mit Browser-Entwicklertools. Identifiziere überflüssige Elemente und optimiere deinen Code. Ein kleinerer, effizienterer DOM in Kombination mit geringem Seitengewicht führt zu den besten Ergebnissen.

Mein Geheimtipp: Verwende ein Tool wie Lighthouse (in Chrome DevTools) oder Pagespeed Insights, um die Performance deiner Webseite umfassend zu analysieren. Diese Tools zeigen dir nicht nur den Gesamtscore, sondern auch detaillierte Informationen zu den einzelnen Metriken, die für die Performance deiner Webseite relevant sind, sodass du die Performance deiner Webseite gezielt optimieren kannst.

 

5. „Pagebuilder-Websites können hohe Serverlast bei hohem Traffic nicht bewältigen“: Optimierung für hohe Besucherzahlen

Die Behauptung, Pagebuilder-Websites könnten hohen Traffic nicht bewältigen, ist nur teilweise richtig. Eine unoptimierte Website, egal ob mit oder ohne Pagebuilder, wird unter hoher Last zusammenbrechen. Die Datenbank (MySQL, MariaDB etc.) wird von der Flut an Datenbankabfragen überfordert, selbst mit Object Caching. Der Flaschenhals liegt hier nicht im Pagebuilder an sich, sondern in der unzureichenden Optimierung der gesamten Website.

Eine optimierte Pagebuilder-Website kann hingegen problemlos hohen Traffic verkraften. Der Schlüssel liegt in mehreren Schritten:

1. Reduzierung von Datenbankabfragen:

Viele Datenbankabfragen entstehen durch unzureichend optimierte Pagebuilder-Einstellungen und -Inhalte. Hier sind einige Ansatzpunkte:

  • Autoload-Optionen deaktivieren: Gehe in deinen WordPress-Einstellungen die Autoload-Optionen durch und deaktiviere alle, die nicht unbedingt notwendig sind. Das reduziert die Anzahl der Plugins und Code-Schnipsel, die beim Laden jeder Seite geladen werden.
  • Caching optimieren: Wie bereits erwähnt, sind sowohl Server-Level-Caching (z.B. mit Varnish oder Nginx) als auch WordPress-Level-Caching (z.B. mit Flyingpress, W3 Total Cache, WP Rocket, LiteSpeed Cache) essentiell. Diese reduzieren die Belastung der Datenbank, indem sie statische HTML-Versionen ausliefern.
  • Optimierung von CSS und JavaScript: Minifiziere und komprimiere deine CSS- und JavaScript-Dateien. Große, unkomprimierte Dateien verlangsamen die Ladezeiten und erhöhen die Serverlast. Viele Pagebuilder generieren sehr große Dateien, dies kann mit Plugins und den internen Optionen des Page Builders oft sehr gut optimiert werden.
  • Bildoptimierung: Komprimiere und optimiere alle Bilder. Große Bilder sind ein weiterer Faktor, der die Ladezeiten verlängert und die Serverlast erhöht.
  • Lazy Loading: Lade Bilder erst, wenn sie im sichtbaren Bereich des Browsers erscheinen. Das verbessert die Performance, besonders bei Seiten mit vielen Bildern.
  • Code-Bereinigung: Entferne unnötigen Code in deinem Pagebuilder und deinen Templates. Ein aufgeräumter Code reduziert die Komplexität und die Anzahl der Datenbankabfragen.

2. Skalierbarkeit der Infrastruktur:

Eine gut optimierte Website kann auch mit einem leistungsfähigen Hosting skaliert werden. Ein Mid-Grade VPS kann bereits einen hohen Traffic bewältigen. Bei extrem hohem Traffic sollte man jedoch an ein skalierbares Hosting-Setup denken, um die Performance sicherzustellen. Cloud-basierte Lösungen bieten hier gute Möglichkeiten, die Rechenleistung dynamisch anzupassen.

3. Datenbank-Optimierung:

Eine gut gewartete und optimierte Datenbank ist entscheidend. Hier sind einige Tipps:

  • Datenbank-Caching: Implementiere ein effektives Datenbank-Caching (z.B. Redis oder Memcached). Das reduziert die Anzahl der direkten Datenbankzugriffe.
  • Datenbank-Indizierung: Stelle sicher, dass deine Datenbank richtig indiziert ist. Das beschleunigt die Abfragen.
  • Datenbank-Wartung: Führe regelmäßig Datenbank-Wartungsarbeiten durch (z.B. Optimierung der Tabellen).

Beispiel: Skalierbarkeit einer optimierten Elementor-Website

Eine gut optimierte Elementor-Website kann auf einem mittelklassigen VPS problemlos 100.000 gleichzeitige Benutzer bewältigen. Mit einer entsprechend skalierbaren Infrastruktur ist sogar ein Traffic im Millionenbereich möglich. Elementor ist nicht grundsätzlich langsamer als Gutenberg, die Performance hängt entscheidend von der Optimierung ab.

Mein Tipp: Beginne mit der Optimierung deiner Datenbankabfragen. Setze Caching-Strategien ein und achte auf die Größe deiner Assets (Bilder, CSS, JavaScript). Überwache deine Server-Performance mit Monitoring-Tools. Plane im Voraus, um eine skalierbare Infrastruktur zu gewährleisten.

Mein Geheimtipp: Verwende ein Load-Testing-Tool, um die Stabilität und Performance deiner Website unter hoher Last zu überprüfen. Das hilft dir, Engstellen zu identifizieren und deine Optimierungsstrategie zu verfeinern. Es gibt viele kostenlose und kommerzielle Tools die sich für diese Aufgabe eignen.

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6. „Header und Footer müssen hartcodiert werden“: Realität und Nutzen von hartcodiertem Code vs. Pagebuilder

Die Behauptung, Header und Footer müssten immer in CSS hartcodiert werden, um optimale Performance zu erzielen, ist eine Vereinfachung. Die tatsächlichen Auswirkungen dieser Methode hängen stark vom verwendeten Page Builder und der Gesamt-Optimierung der Website ab.

Hartcodiertes CSS für Header und Footer kann Vorteile bieten, da es die Anzahl der Elemente im DOM (Document Object Model) reduziert und potenziell unnötigen Code durch den Page Builder vermeidet. Dies kann zu kleineren CSS-Dateien und damit schnelleren Ladezeiten führen. Allerdings ist der Performancegewinn oft marginal, besonders wenn du bereits Optimierungsplugins mit einer Funktion zur Entfernung nicht verwendeter CSS-Regeln (Remove Unused CSS) einsetzt.

Viele Page Builder erzeugen zwar große CSS-Dateien, die Header und Footer miteinschließen, aber diese können oft effektiv mit solchen Plugins reduziert werden. Das bedeutet: Der Aufwand, Header und Footer manuell in CSS zu schreiben, lohnt sich in den meisten Fällen nicht. Die Zeit, die du in das manuelle Hartcodieren investierst, kannst du sinnvoller in andere Optimierungsmaßnahmen stecken, wie z.B. Bildoptimierung, JavaScript-Minimierung oder die Optimierung des Datenbankaufrufs.

Wann sich Hartcodieren lohnt:

  • Sehr komplexer Header/Footer: Wenn dein Header oder Footer sehr viele Elemente und individuelle Styles enthält, kann hartcodiertes CSS zu einer kleineren und effizienteren CSS-Datei führen. Ein gut strukturierter, manuell geschriebener Code ist oft kleiner als die Ausgabe des Page Builders.
  • Kein Zugriff auf CSS-Optimierungstools: Wenn du aus irgendeinem Grund keine Optimierungstools verwenden kannst, kann das manuelle Hartcodieren eine Alternative sein.
  • Performance-kritische Website: Bei Websites, bei denen selbst minimale Performance-Verbesserungen einen großen Unterschied machen, kann sich die Mühe des Hartcodierens lohnen.
  • Kompatibilität mit alten Browsern: In manchen seltenen Fällen kann hartcodierter Code zu besserer Kompatibilität mit sehr alten Browsern führen.

Wann sich Hartcodieren *nicht* lohnt:

  • Einfacher Header/Footer: Bei einem relativ einfachen Header und Footer ist der Performancegewinn durch Hartcodieren wahrscheinlich minimal, besonders mit der Verwendung von Optimierungsplugins. Der Zeitaufwand steht in keinem Verhältnis zum geringen Nutzen.
  • Verfügbarkeit von CSS-Optimierung: Wenn du Optimierungsplugins verwenden kannst, die nicht benötigten Code entfernen, ist hartcodiertes CSS meist unnötig.
  • Wartungsaufwand: Manuell geschriebener Code benötigt mehr Wartung als der vom Page Builder generierte Code. Änderungen am Layout erfordern manuelles Eingreifen und erhöhen den Wartungsaufwand.

Welche Plugins helfen?

Plugins wie Autoptimize, Perfmatters oder Asset CleanUp bieten oft Funktionen zur Optimierung oder Entfernung nicht benötigter CSS-Regeln und können so den Effekt von manuell hartcodierten Headern und Footern teilweise ersetzen. Manchmal bieten Pagebuilder sogar native Optionen um CSS und Javascript zu optimieren.

Fazit: Die Entscheidung, ob du Header und Footer hartcodierst, hängt von deiner spezifischen Situation ab. In den meisten Fällen ist der Aufwand nicht proportional zum möglichen Performancegewinn. Konzentriere dich besser auf umfassendere Optimierungen wie Caching, Bildkomprimierung und JavaScript-Minimierung.

Mein Tipp: Teste beide Varianten (Pagebuilder-generierter und hartcodierter Code) mit Tools wie Pagespeed Insights und vergleiche die Ergebnisse. So kannst du selbst entscheiden, ob sich der Aufwand für dein Projekt lohnt. Denke daran, dass die Messungen immer nur den Status Quo repräsentieren und eine Optimierung nur durch die Veränderung des Codes erreicht werden kann. Deine Messungen werden nur dann aussagekräftig, wenn du die Tests wiederholst, um die Veränderung der Metriken durch die getroffenen Optimierungen zu quantifizieren.

 

7. „Pagespeed wirkt sich nur auf SEO aus“: Die oft vernachlässigte Bedeutung der Seitenladezeit für die Kundenbindung und den Umsatz

Die Verbesserung der Seitenladegeschwindigkeit wird oft primär mit besseren SEO-Rankings in Verbindung gebracht. Das ist zwar ein wichtiger Aspekt, doch der Einfluss auf die Kundenbindung und den Umsatz wird häufig unterschätzt. Schnelle Ladezeiten sind nicht nur für Suchmaschinenoptimierung relevant, sondern entscheidend für ein positives Nutzererlebnis und somit auch für den Geschäftserfolg.

Eine schnelle Website trägt maßgeblich zur Verbesserung der User Experience bei. Frustrierte Besucher, die lange Ladezeiten erleben, verlassen eine Seite oft schnell wieder – das führt zu einer hohen Absprungrate (Bounce Rate). Eine hohe Absprungrate ist ein klares Indiz für schlechte User Experience und wirkt sich negativ auf den Umsatz aus.

Eine verbesserte Seitenladegeschwindigkeit wirkt sich positiv auf folgende Kennzahlen aus:

  • Conversion Rate: Schnellere Ladezeiten führen zu mehr Conversions, da Nutzer eher bereit sind, die gewünschte Aktion (z.B. Kauf, Anmeldung, Kontaktformularausfüllen) durchzuführen.
  • Umsatz: Eine höhere Conversion Rate und eine geringere Absprungrate bedeuten automatisch höhere Umsätze.
  • Kundenbindung: Ein positives Nutzererlebnis durch schnelle Ladezeiten erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Besucher wiederkehren und zu Stammkunden werden.
  • Verweildauer: Besucher verbringen mehr Zeit auf der Seite, wenn sie schnell geladen wird. Diese längere Verweildauer kann zu mehr Interaktionen und Conversions führen.
  • Bounce Rate: Eine niedrigere Absprungrate zeigt an, dass die Besucher mit der Website zufrieden sind und sich länger damit beschäftigen.

Beispiel: Eine Absprungrate von 60% ist schlecht. Wenn du diese durch Optimierung der Seitenladegeschwindigkeit auf 30% reduzierst, verdoppelst du nahezu die Anzahl der Besucher, die sich länger mit deiner Website beschäftigen. Diese Besucher haben eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, eine Conversion durchzuführen (z.B. ein Produkt kaufen, ein Formular ausfüllen). Der Effekt auf den Umsatz kann enorm sein.

Die Verbesserung der Seitenladegeschwindigkeit ist also eine Investition, die sich in mehrfacher Hinsicht auszahlt. Sie wirkt sich nicht nur positiv auf das SEO aus, sondern auch auf die Kundenbindung, die Conversion Rate und den Umsatz. Es ist ein oft übersehenes Element im Bereich des Online-Marketings, welches zu einem erheblichen Wettbewerbsvorteil führen kann.

Mein Tipp: Überwache deine wichtigsten Kennzahlen (Conversion Rate, Absprungrate, Umsatz) vor und nach der Optimierung deiner Seitenladegeschwindigkeit, um den tatsächlichen Einfluss zu quantifizieren. Diese Daten liefern die Grundlage für die Optimierung deiner Strategien. Denke daran, dass die Messungen immer nur den Status Quo repräsentieren und eine Optimierung nur durch die Veränderung des Codes erreicht werden kann. Deine Messungen werden nur dann aussagekräftig, wenn du die Tests wiederholst, um die Veränderung der Metriken durch die getroffenen Optimierungen zu quantifizieren.

Mein Geheimtipp: Analysiere nicht nur die Gesamtladezeit, sondern auch die einzelnen Metriken (LCP, FID, CLS), um gezielte Verbesserungen vorzunehmen. Verwende dafür die Entwicklertools deines Browsers oder Tools wie Google PageSpeed Insights. Die Verbesserung der Core Web Vitals führt zu einer deutlich besseren User Experience.

 

8. „Pagespeed Scores sind bedeutungslos“: Eine Widerlegung des Irrglaubens

Die Aussage, Pagespeed Scores seien irrelevant, gehört zu den hartnäckigsten Missverständnissen in der Webseitenoptimierung. Das Gegenteil ist der Fall: Pagespeed Scores sind wichtig, weil sie ein zusammenfassendes Bild der Performance deiner Website liefern und somit den Fortschritt deiner Optimierungsbemühungen aufzeigen.

Es stimmt zwar, dass jeder Geschwindigkeitstest nur „synthetische“ Labordaten unter kontrollierten Bedingungen misst. Google PageSpeed Insights simuliert beispielsweise die Ladezeiten auf einem Low-End-Smartphone mit schwacher Hardware und eingeschränkter Bandbreite. Das soll das Worst-Case-Szenario für einen durchschnittlichen Nutzer repräsentieren. Trotzdem sind die Scores innerhalb dieses simulierten Kontextes sehr aussagekräftig.

Verbesserungen der Lab-Scores durch Optimierung führen direkt zu Verbesserungen der realen Performance. Wenn deine Website auf einem simulierten langsamen Gerät gut läuft, wird sie auch auf schnelleren Geräten und mit besseren Internetverbindungen schnell laden. Der Test simuliert die größten Hürden, die du mit deiner Optimierung meistern musst.

Der Gesamtscore ist ein nützlicher Indikator für den Fortschritt, jedoch nicht der entscheidende Faktor. Die einzelnen Metriken sind weitaus aussagekräftiger. Der Gesamtscore ist ein zusammenfassender Wert, der aus verschiedenen Einzelmetriken berechnet wird. Diese Metriken liefern die eigentliche Diagnoseinformation.

Die Behauptung, diese Metriken seien unwichtig, zeugt von einem grundlegenden Missverständnis ihrer Bedeutung. Die einzelnen Metriken geben detaillierte Einblicke in die Performance deiner Webseite und helfen dir, gezielte Optimierungen durchzuführen.

Hier nochmal die wichtigsten Metriken und ihre Bedeutung:

  • Largest Contentful Paint (LCP): Misst die Ladezeit des größten Inhalts-Elements auf der Seite. Ein niedriger LCP-Wert bedeutet, dass der Hauptinhalt schnell angezeigt wird.
  • First Input Delay (FID): Misst die Verzögerung, die ein Nutzer erfährt, wenn er zum ersten Mal mit der Seite interagiert (z.B. auf einen Button klickt). Ein niedriger FID-Wert bedeutet, dass die Seite schnell auf Benutzereingaben reagiert.
  • Cumulative Layout Shift (CLS): Misst die visuelle Instabilität der Seite, also das unerwartete Springen von Elementen während des Ladens. Ein niedriger CLS-Wert bedeutet, dass die Seite stabil und ohne unerwartete Verschiebungen geladen wird.
  • Time to First Byte (TTFB): Die Zeit, die der Browser benötigt, um das erste Byte der Seite vom Server zu empfangen. Ein niedriger TTFB-Wert ist wichtig für eine schnelle Seitenladezeit.
  • First Contentful Paint (FCP): Misst die Zeit bis zum ersten Auftreten von sichtbarem Content auf der Seite. Ein niedriger FCP-Wert ist wichtig für eine schnelle Wahrnehmung des Inhalts durch den Nutzer.
  • Speed Index: Ein zusammengesetzter Wert, der die Geschwindigkeit des Seitenaufbaus über die gesamte Ladedauer hinweg misst. Ein höherer Speed Index weist auf eine schnellere Seitenladezeit hin.
  • Time to Interactive (TTI): Gibt an, wann die Seite interaktiv ist, d.h. wann der Benutzer mit der Seite interagieren kann, ohne eine spürbare Verzögerung zu erleben.
  • Total Blocking Time (TBT): Misst die Zeit, in der der Hauptthread des Browsers durch JavaScript blockiert ist. Eine hohe TBT beeinträchtigt die Interaktivität und sollte minimiert werden.

Mein Tipp: Konzentriere dich nicht nur auf den Gesamtscore, sondern analysiere die einzelnen Metriken. Identifiziere die Schwachstellen und arbeite gezielt an deren Verbesserung. Verfolge deine Fortschritte über die Zeit, um den Erfolg deiner Optimierungsmaßnahmen zu messen.

Mein Geheimtipp: Nutze die Entwicklertools deines Browsers und Tools wie Google PageSpeed Insights, um detaillierte Einblicke in die Performance deiner Website zu erhalten. Diese Tools bieten wertvolle Informationen, um die einzelnen Metriken zu verbessern und die User Experience zu optimieren.

Zusätzliche Ressourcen:

Johannes Arnz
Als Geschäftsführer von WebAscend setze ich meine 9-jährige Expertise in WordPress-Management, SEO und Suchmaschinenmarketing ein, um kleinen Unternehmen zu helfen, ihre Online-Sichtbarkeit zu maximieren. Meine Begeisterung für Technologie und mein Streben nach ständigem Fortschritt ermöglichen es mir, die fortschrittlichsten Ansätze für Ihr Projekt zu liefern.

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