Waterfall Charts analysieren: Schritt für Schritt
Waterfall Charts sind unerlässlich für die WordPress Seitenoptimierung. Sie zeigen dir, wie lange der Browser für das Laden einzelner Ressourcen braucht – von der ersten Anfrage bis zum vollständigen Seitenaufbau. Die Grafik ähnelt einem Wasserfall, daher der Name. Jede horizontale Linie repräsentiert eine Ressource (Bild, Skript, CSS-Datei etc.), deren Länge die Ladezeit anzeigt.
Mit GTMetrix (oder ähnlichen Tools) bekommst du einen detaillierten Überblick. Wir konzentrieren uns hier auf die wichtigsten Metriken und deren Interpretation. Denke daran: Dein Ziel ist es, die Gesamtladezeit zu minimieren und das gelingt durch Reduktion der Dateigröße und der Anzahl der Anfragen.
Die wichtigsten Metriken im GTMetrix Waterfall Chart:
- Gesamtladezeit (Total Page Load Time): Die gesamte Zeit, die der Browser benötigt, um die Seite vollständig zu laden. Das ist dein Hauptziel.
- Gesamtgewicht (Total Page Weight): Die Summe der Größen aller geladenen Dateien in Kilobyte (KB). Ein geringes Gewicht ist entscheidend. Mein Tipp: Strebe 500 KB oder weniger an. Meine Homepage mit Elementor und Woocommerce liegt bei 168 KB (vor User-Interaktion). Durch das Verschieben von Javascript-Dateien nach der initialen Darstellung schaffe ich es sogar auf 250 KB.
- Anzahl der Anfragen (Number of Requests): Die Gesamtzahl der vom Browser gestellten Anfragen zum Laden von Ressourcen. Jede Anfrage verursacht zusätzliche Latenz, daher gilt: so wenige Anfragen wie möglich!
- Ladezeit einzelner Ressourcen: Die Länge der einzelnen horizontalen Linien im Chart zeigt die Ladezeit jeder Datei. Lange Linien weisen auf Optimierungsbedarf hin.
- Ressourcen-Typen: Du kannst die Ressourcen nach Typ filtern (Bilder, JavaScript, CSS). Das hilft, Engstellen zu identifizieren.
Interpretation der Daten:
Betrachte die einzelnen Elemente im Waterfall Chart. Lange Ladezeiten bei Bildern? Optimieren! Viele kleine JavaScript-Dateien? Zusammenfassen oder nachladen. Eine lange Ladezeit bei CSS-Dateien? Eventuell nicht benötigte CSS-Regeln entfernen (aber Vorsicht: manchmal sind Ausnahmen nötig). Mein Geheimtipp: Sortiere die Ressourcen nach Dateigröße, um die größten „Verbrecher“ schnell zu identifizieren.
Schritt-für-Schritt-Analyse:
- URL eingeben: Gib die URL deiner Webseite in das GTMetrix-Tool (oder ein ähnliches) ein.
- Gesamtgewicht und Anfragen überprüfen: Schau dir zunächst das Gesamtgewicht und die Anzahl der Anfragen an. Sind die Werte zu hoch? Dann wird’s Zeit für Optimierungen.
- Nach Dateityp filtern: Filtere nach JavaScript, Bildern und CSS, um die größten Ressourcen zu identifizieren.
- Einzelne Ressourcen untersuchen: Untersuche die Ladezeit jeder einzelnen Ressource. Lange Ladezeiten deuten auf Optimierungsbedarf hin.
- Optimierung: Entscheide, wie du die identifizierten Engstellen verbessern kannst (Bildkompression, JavaScript-Minimierung, CSS-Optimierung, Lazy Loading, Delaying von Javascript-Dateien).
Beispielanalyse (JavaScript-Dateien):
Wie im vorherigen Abschnitt beschrieben, können viele JavaScript-Dateien optimiert werden. `lazysizes.min.js` ist z.B. eine Ausnahme und darf nicht verzögert werden, da es für die Bildoptimierung essentiell ist. Andere Dateien wie `tingle.js` oder `keen_slider.js` können hingegen oft verzögert werden, da sie erst bei User-Interaktion benötigt werden. Teste dies aber immer individuell, um sicherzustellen, dass keine Funktionalität beeinträchtigt wird.
Denke daran: Jedes Detail zählt! Auch kleine Optimierungen summieren sich zu einer spürbaren Verbesserung der Ladezeit deiner WordPress-Seite.
Dateigröße und Anzahl der Requests reduzieren
Die beiden wichtigsten Metriken in einem Waterfall Chart sind das Gesamtgewicht deiner Seite und die Anzahl der Requests. Beide beeinflussen die Ladezeit direkt und sollten so niedrig wie möglich gehalten werden. Ein geringes Gesamtgewicht bedeutet weniger Daten, die heruntergeladen werden müssen, während eine geringe Anzahl an Requests die Anzahl der Verbindungen zum Server reduziert. Jede Anfrage verursacht zusätzliche Latenz, selbst wenn die einzelne Datei winzig ist – selbst 0,3 KB addieren sich.
Gesamtgewicht (Total Page Weight): Das Gesamtgewicht ist die Summe aller Dateigrößen auf deiner Seite. Ein idealer Wert liegt unter 500 KB. Meine Homepage, die Elementor und WooCommerce verwendet, wiegt vor der Benutzerinteraktion nur 168 KB. Durch das Delaying von Javascript-Dateien kann ich diesen Wert sogar auf 250 KB senken.
Wie du das Gesamtgewicht reduzierst:
- Bildoptimierung: Komprimiere deine Bilder ohne sichtbare Qualitätsverluste. Tools wie TinyPNG oder ShortPixel helfen dabei. Nutze die richtige Bildgröße für den jeweiligen Anwendungsfall und vermeide überdimensionierte Bilder.
- JavaScript-Optimierung: Minimiere und kombiniere deine JavaScript-Dateien. Verwende Lazy Loading oder defer für Skripte, die nicht sofort benötigt werden. Dies verhindert, dass sie den initialen Seitenaufbau blockieren. So kann die Seite schnell laden, während Skripte im Hintergrund geladen werden.
- CSS-Optimierung: Entferne nicht verwendete CSS-Regeln. Es gibt Plugins, die dabei helfen, aber Vorsicht: Manchmal müssen Ausnahmen hinzugefügt werden.
- Caching: Implementiere Browser-Caching, um den erneuten Download bereits geladener Ressourcen zu vermeiden. Ein gutes Caching-Plugin ist essentiell.
- Code-Optimierung: Schreibe effizienten, optimierten Code. Vermeide unnötige Funktionen und redundante Anweisungen.
Anzahl der Requests (Number of Requests): Die Anzahl der Requests zeigt an, wie viele einzelne Dateien der Browser von deinem Server anfordern muss. Je weniger Requests, desto schneller lädt die Seite. Auch hier gilt: weniger ist mehr.
Wie du die Anzahl der Requests reduzierst:
- Bild-Sprites: Kombiniere mehrere kleine Bilder zu einem einzigen größeren Bild (Sprite), um die Anzahl der Requests zu reduzieren.
- CSS-Sprites: Ähnlich wie bei Bild-Sprites können mehrere kleine CSS-Bilder zu einem größeren zusammengefügt werden.
- Code-Zusammenführung: Minimiere und kombiniere JavaScript- und CSS-Dateien, um die Anzahl der Requests zu reduzieren. Es gibt viele Plugins die dabei helfen.
- Lazy Loading: Bilder und Videos erst laden, wenn sie im sichtbaren Bereich des Browsers erscheinen.
- Plugins optimieren: Überprüfe, welche Plugins viele Requests verursachen und suche nach Alternativen oder deaktiviere unbenutzte Plugins.
Mein Tipp: Sortiere die Ressourcen in deinem Waterfall Chart nach Dateigröße, um die größten Dateien schnell zu identifizieren. Diese sind meist die besten Kandidaten für Optimierung.
Beispiel: Javascript Dateien optimieren
Wie bereits erwähnt, ist es wichtig, Javascript Dateien zu optimieren. `lazysizes.min.js` zum Beispiel sollte *nicht* verzögert werden, da es für die Optimierung der Bildladezeit unerlässlich ist. Andere Dateien, wie `tingle.js` oder `keen_slider.js` hingegen, lassen sich oft verzögern, da sie erst bei Benutzerinteraktion benötigt werden. Teste dies aber immer sorgfältig, um sicherzustellen, dass keine Funktionalität beeinträchtigt wird. `Global.js` und `Klaviyo.min.js` sind häufig Drittanbieter-Skripte, die man untersuchen muss. `Klaviyo` ist oft ein Analytics-Skript und kann in der Regel verzögert werden, während `Order Groove` (wie im Beispiel) eher zu Problemen führen kann, wenn man es verzögert. Immer einzelne Dateien testen!
Denke daran: Die Reduktion von Dateigröße und Anzahl der Requests ist ein iterativer Prozess. Beginne mit den größten Dateien und den meisten Requests und teste die Auswirkungen deiner Änderungen gründlich.
Ideales Seitengewicht und Sortierung nach Dateigröße
Ein wichtiger Aspekt der Webseitenoptimierung ist die Reduktion des Seitengewichts. Das Ziel ist, die Gesamtgröße aller geladenen Dateien so klein wie möglich zu halten. Warum? Weil weniger Daten weniger Ladezeit bedeuten. Ein ideales Seitengewicht liegt unter 500 KB. Das ist natürlich ein Richtwert; je nach Komplexität der Webseite kann dies variieren. Meine eigene Homepage, die Elementor und WooCommerce nutzt, kommt auf 168 KB *vor* der Benutzerinteraktion. Durch gezieltes Delaying von JavaScript-Dateien, wie im vorherigen Abschnitt beschrieben, erreiche ich sogar 250 KB.
Wie du siehst, ist ein geringeres Gewicht durchaus erreichbar, und zwar ohne Abstriche bei Funktionalität. Die entscheidende Strategie ist hier, unwichtige Skripte erst nach der initialen Seitenanzeige zu laden. Dadurch wird der erste Eindruck der Seite deutlich beschleunigt. Der Nutzer bemerkt keine Verzögerungen, da die nachgeladenen Skripte im Hintergrund arbeiten.
Um die größten Dateien schnell zu identifizieren, bietet GTMetrix eine praktische Sortierfunktion. Diese hilft dir, die größten „Verbrecher“ in deinem Waterfall Chart zu finden. Die Sortierung nach Dateigröße ermöglicht eine effiziente Analyse und gezielte Optimierung.
So sortierst du nach Dateigröße in GTMetrix:
GTMetrix zeigt dir in seinem Waterfall Chart jede geladene Ressource inklusive ihrer Größe an. Um diese nach Größe zu sortieren, suchst du nach einer Sortieroption – in der Regel eine Spaltenüberschrift „Size“ oder ähnlich. Ein Klick darauf sortiert die Liste aufsteigend oder absteigend, je nach Implementierung des Tools. So werden die größten Dateien ganz oben angezeigt und du kannst dich direkt auf deren Optimierung konzentrieren.
Welche Dateien sind besonders kritisch?
Oft sind dies Bilder und JavaScript-Dateien. Bilder lassen sich mit Tools wie TinyPNG oder ShortPixel komprimieren, ohne großen Qualitätsverlust. Bei JavaScript-Dateien gibt es verschiedene Möglichkeiten: Minimierung, Bündelung (Zusammenfassen mehrerer Dateien) und gezieltes Delaying (Verzögerung des Ladevorgangs). Denke daran, dass der Einsatz von Lazy Loading für Bilder eine gute Alternative zum direkten Laden ist.
Mein Tipp: Beginne mit den größten Dateien. Oftmals erzielt man mit der Optimierung weniger großer Elemente den größten Effekt auf die Ladezeit. Kleine Dateien, selbst wenn es viele davon gibt, haben im Vergleich oft einen weniger signifikanten Einfluss.
Beispiel: Javascript Dateien priorisieren
Wie bereits erwähnt, ist die Priorisierung von Javascript-Dateien essentiell. `lazysizes.min.js` beispielsweise sollte man niemals verzögern, da es für die Optimierung der Bildladezeiten zuständig ist. Im Gegensatz dazu können Dateien wie `tingle.js` oder `keen_slider.js` oft verzögert werden, da sie erst bei Interaktion des Benutzers benötigt werden. Jedoch gilt: Immer testen! Nicht jede Datei verträgt eine Verzögerung ohne Probleme. Manche Plugins benötigen die sofortige Ausführung ihrer Skripte. Daher ist immer eine individuelle Prüfung notwendig.
Wenn du mit Drittanbieter-Plugins arbeitest, wie z.B. Klaviyo oder Order Groove, musst du vorsichtig vorgehen. Während Klaviyo (Analytics) oft verzögert werden kann, sollte man bei Order Groove (E-Commerce) besonders vorsichtig sein und erst nach ausgiebigen Tests ein Delaying implementieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Reduktion des Seitengewichts und die Optimierung der Javascript-Dateien sind iterative Prozesse. Die Sortierung nach Dateigröße in GTMetrix hilft dabei, die größten Optimierungspotenziale schnell zu identifizieren. Denke daran, jede Änderung gründlich zu testen, um unerwünschte Nebeneffekte zu vermeiden.
Filterung nach Dateityp: Detaillierte Analyse deiner Webseite
Nachdem wir uns Gesamtgewicht und Anzahl der Requests angesehen haben, kommen wir zum nächsten wichtigen Schritt: die Filterung nach Dateityp. Das hilft dir, die größten Ressourcen-Gruppen zu identifizieren und gezielt zu optimieren. In GTMetrix und ähnlichen Tools wie DebugBear findest du diese Funktion, um die einzelnen Ressourcen (Bilder, JavaScript, CSS etc.) separat zu analysieren.
Warum ist die Filterung nach Dateityp so wichtig?
Durch das Filtern kannst du schnell erkennen, welche Art von Dateien den größten Anteil an deinem Gesamtseitengewicht und der Anzahl der Requests ausmacht. Das ermöglicht eine fokussierte Optimierung. Beispielsweise kannst du sehen, ob deine Bilder zu groß sind, ob du zu viele JavaScript-Dateien lädst oder ob deine CSS-Dateien unnötige Regeln enthalten. Ein Ungleichgewicht in diesen Bereichen weist unmittelbar auf Optimierungspotential hin.
So filterst du in GTMetrix:
Die genaue Vorgehensweise kann je nach GTMetrix-Version leicht variieren, aber im Allgemeinen findest du eine Filter- oder Sortierfunktion in der Darstellung deines Waterfall Charts. Suche nach Optionen wie „Ressourcentyp“ oder „File Type“. Normalerweise wird eine Dropdown-Liste oder ein Auswahlmenü angezeigt, aus dem du den gewünschten Dateityp (z.B. „Bilder“, „JavaScript“, „CSS“) auswählst. GTMetrix zeigt dir dann nur die Ressourcen des ausgewählten Typs an. Dadurch vereinfacht sich die Analyse erheblich.
So filterst du in DebugBear (und ähnlichen Tools):
DebugBear und ähnliche Performance-Analyse-Tools bieten ähnliche Filterfunktionen. Auch hier suchst du nach einer Option zur Filterung nach Dateityp. Die genaue Bezeichnung der Option kann unterschiedlich sein, aber die Funktionalität bleibt im Kern gleich: Du kannst die angezeigten Ressourcen auf einen bestimmten Typ beschränken. Das erleichtert das Aufspüren von Performance-Engpässen.
Interpretation der Ergebnisse:
Nachdem du nach einem bestimmten Dateityp gefiltert hast (z.B. JavaScript), siehst du sofort die einzelnen JavaScript-Dateien, ihre Größe und Ladezeiten. Lange Ladezeiten einzelner Dateien deuten auf Optimierungsbedarf hin. Du kannst nun gezielt diese Dateien untersuchen und Maßnahmen zur Optimierung ergreifen, wie z.B. Minimierung, Bündelung, oder – wie bereits mehrfach erwähnt – das Verzögern (Delaying) von nicht sofort benötigten Skripten.
Beispielanalyse:
Wenn du nach „Bilder“ filterst und feststellst, dass viele große Bilder geladen werden, solltest du diese optimieren. Tools wie TinyPNG oder ShortPixel können dir dabei helfen, die Dateigröße zu reduzieren, ohne die Bildqualität signifikant zu beeinträchtigen. Zusätzlich solltest du darauf achten, dass die Bilder die richtige Größe für ihren Verwendungszweck haben. Zu große Bilder verlangsamen die Ladezeiten unnötig.
Zusammenfassend:
Die Filterung nach Dateityp ist ein essentieller Schritt in der Analyse deiner Waterfall Charts. Sie ermöglicht eine gezielte Optimierung und hilft dir, schnell die größten Performance-Engpässe zu identifizieren. Nutze diese Funktion in GTMetrix, DebugBear oder ähnlichen Tools, um deine Webseite spürbar zu beschleunigen.
Mein Tipp: Kombiniere die Filterung nach Dateityp mit der Sortierung nach Dateigröße (wie im vorherigen Abschnitt beschrieben). So findest du schnell die größten „Verbrecher“ innerhalb jedes Dateityps und kannst diese priorisiert optimieren.